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Supply Chain optimieren mit ERP-Software - Der Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit

11. April 2025

Lesezeit: 8 Min

Vorteile von Supply Chain Management mit ERP-Lösungen

COBUS ConCept

ERP Consultant, COBUS ConCept GmbH

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Fehlende Materialien, verspätete Lieferungen, zu hohe Bestände, geringe Flexibilität bei
kurzfristigen Änderungen: Kommunikationsprobleme zwischen den Gliedern einer Lieferkette haben oft negative Folgen. Begegnen lässt sich diesen Herausforderungen mit einer ERP Software, die das Supply Chain Management (SCM) unterstützt. Dieser Artikel liefert eine Definition der wichtigsten Begriffe und klärt den Unterschied zwischen ERP und SCM. Er zeigt zudem auf, welche Vorteile sich aus der Integration der beiden Komponenten für Unternehmen ergeben.

ERP und Supply Chain Management: Grundlagen und Definitionen

Bevor wir näher in das Thema einsteigen, beschäftigen wir uns zunächst mit der grundlegenden Definition der Begriffe Enterprise Resource Planning (ERP) und Supply Chain Management (SCM). Zudem klären wir, wo die Unterschiede (ERP vs SCM) und Ziele liegen.

ERP: Es handelt sich dabei um Software zur Planung von Ressourcen im Unternehmen. Zu diesen Ressourcen zählen vor allen Dingen:

  • Kapital
  • Personal
  • Material
  • Betriebsmittel
  • Informationen

Zudem ist ERP Software für die Abbildung und Steuerung von Geschäftsprozessen in klassischen Unternehmensbereichen wie Einkauf, Lager, Produktion, Vertrieb, Finanzwesen und Controlling vorgesehen.

Supply Chain Management (SCM): Bezeichnet die Planung, Steuerung und Optimierung von Lieferketten. Diese Lieferkette reicht vom Rohstofflieferanten über alle Veredelungsstufen bis hin zum Endkunden. In dieser Kette (= Supply Chain) fließen nicht nur Waren, sondern auch Informationen und Geld. Das Supply Chain Management versucht, die entsprechenden Prozesse so zu gestalten, dass Kunden auf möglichst wirtschaftliche Weise mit Güternversorgt werden können. Entsprechend deckt ein SCM-System verschiedene Aufgaben ab, wie:

  • Lieferantenmanagement
  • Logistik
  • Bedarfsprognosen
  • (automatisierte) Bestands-und Lagerverwaltung

Die Vernetzung mit externen Partnern über ein Supply-Chain-Management-System erfolgt heute über verschiedene digitale Technologien, die eine reibungslose Kommunikation und Datenübertragung ermöglichen. Ein zentrales Element ist der elektronische Datenaustausch (EDI), mit dem Bestellungen, Rechnungen oder Lieferavis digital übermittelt und manuelle Eingaben reduziert werden können.

Eine Alternative zur direkten Vernetzung sind cloudbasierte SCM-Plattformen. Auch sie ermöglichen es Unternehmen, Lieferketten-Daten in Echtzeit mit Zulieferern und Logistikpartnern zu teilen. So können Lieferanten beispielsweise sehr schnell aufBedarfsänderungen reagieren, während Logistikdienstleister präzisere Prognosen zu bevorstehenden Lieferbedarfen erhalten.

Durch das Internet der Dinge (IoT) und RFID-Technologien gibt es zusätzliche Möglichkeiten ur Nachverfolgung von Warenbewegungen, indem Sensoren Echtzeitdaten zur Position und zum Zustand von Transportgütern liefern. Darüber hinaus kommt mittlerweile künstliche Intelligenz für die Bedarfsprognose zum Einsatz, wobei historische Daten mit aktuellen Marktentwicklungen kombiniert werden, um Beschaffungsprozesse zu optimieren.

Fazit zum Vergleich ERP vs SCM

  • ERP fokussiert sich auf die interne Organisation und Ressourcenverwaltung
  • SCM befasst sich mit der Optimierung der gesamten Lieferkette (inklusive der externen Beteiligten)

Man kann also auch sagen, dass SCM ERP um zusätzliche Möglichkeiten zur Steuerung von Prozessen über die Unternehmensgrenzen hinaus erweitert.

Wichtig zu wissen ist in jedem Fall, dass ERP und SCM eng miteinander zusammenhängen. Ideal ist es daher, wenn ERP Software und SCM System nahtlos zusammenarbeiten. Je nach Lösung ist das SCM in ERP sogar vollständig integriert, wodurch sich einige Vorteile ergeben. Zunächst müssen Nutzer nicht mehr zwischen zwei Systemen (ERP vs SCM) wechseln. Weiterhin kann das ERP dem SCM System problemlos wichtige interne Daten liefern, die es zur Planung und Steuerung der Lieferkette benötigt. Dazu zählen beispielsweise Produktionskapazitäten, Lagerbestände und Bedarfsmengen.

Vorteile von Supply Chain Management mit ERP-Lösungen

Integriert in ERP-Software für den Mittelstand generiert das Supply Chain Management Vorteile verschiedenster Art. Im Überblick stellen sich diese folgendermaßen dar:

Vorteile von Supply Chain Management mit ERP Lösungen

Effizienzsteigerung und Kostenreduktion

Ein ERP-System mit integriertem SCM-Modul optimiert Abläufe entlang der gesamten Wertschöpfungskette, indem es redundante Prozesse eliminiert und den Ressourceneinsatz verbessert. Automatisierte Bestellprozesse und Bedarfsprognosen reduzieren Lagerhaltungskosten, da Materialien und Waren bedarfsgerecht beschafft werden.

Gleichzeitig sorgt eine verbesserte Produktionssteuerung für kürzere Durchlaufzeiten und eine effizientere Nutzung von Maschinen und Personal. Unternehmen profitieren von geringeren Betriebskosten, da unnötige Lagerbestände und Produktionsverzögerungen vermieden werden. Zudem minimiert die automatisierte Kommunikation mit Lieferanten und Logistikpartnern manuelle Fehler und spart Zeit.

Transparenz und Echtzeitdaten

Ein ERP mit integriertem SCM System ermöglicht zudem eine zentrale Datenerfassung und -analyse entlang der gesamten Lieferkette. Unternehmen erhalten dadurch Echtzeit-Einblicke in Lagerbestände, Produktionsfortschritte und den Lieferstatus aller Beteiligten in der Supply Chain, wodurch fundierte Entscheidungen getroffen werden können. Diese Transparenz reduziert Risiken wie plötzliche Engpässe oder Überbestände, da frühzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden können.

Zudem erleichtert eine durchgängige Datenverfügbarkeit die Einhaltung regulatorischer Vorgaben und Qualitätsstandards. Lieferanten, Produktionsabteilungen und Logistikpartner greifen auf dieselben aktuellen Informationen zu, wodurch Verzögerungen oder Missverständnisse minimiert werden. Echtzeit-Analysen ermöglichen zudem eine kontinuierliche Optimierung der Prozesse, da Schwachstellen schneller identifiziert und behoben werden. Insgesamt sorgt eine hohe Transparenz für eine verbesserte Planbarkeit, schnellere Reaktionsfähigkeit und eine höhere Kundenzufriedenheit.

Optimierte Planung und Steuerung

Weiterhin lassen sich Produktions- und Lieferkettenprozesse durch die Supply-Chain-ERP-Integration präziser abstimmen. Bedarfsermittlungen erfolgen automatisiert auf Basis historischer Daten und aktueller Informationen aus der Lieferkette, wodurch Unternehmen Materialengpässe oder Überkapazitäten vermeiden. Die Produktionsplanung berücksichtigt Verfügbarkeiten von Rohstoffen, Maschinenkapazitäten und Lieferzeiten, um Engpässe oder Stillstände zu reduzieren. Eine optimierte Steuerung sorgt dafür, dass Bestellungen just-in-time abgewickelt und Transportwege effizienter gestaltet werden. Dadurch lassen sich Kosten senken und die Lieferfähigkeit verbessern.

Zudem ermöglicht eine intelligente Bedarfsprognose eine langfristige strategische Planung, wodurch Unternehmen flexibler auf Marktveränderungen reagieren können. Die Abstimmung zwischen Einkauf, Produktion und Logistik wird optimiert, sodass Abläufe harmonischer ineinandergreifen und Produktivität sowie Rentabilität steigen.

Verbesserte Zusammenarbeit und Integration

Die Vernetzung von Supply Chain und ERP fördert darüber hinaus die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen und externen Partnern wie Lieferanten und Logistikdienstleistern. Durch eine einheitliche Datenbasis werden Informationssilos aufgelöst, wodurch effizientere Abstimmungsprozesse und geringere Fehlerquoten realisierbar sind. Automatisierte Workflows ermöglichen zudem eine reibungslose Kommunikation zwischen Einkauf, Produktion, Vertrieb und Logistik.

Lieferanten erhalten direkte Einsicht in Bedarfsanforderungen, was die Reaktionsgeschwindigkeit auf Bestellungen erhöht. Kundenaufträge können präziser geplant und schneller bearbeitet werden, da alle relevanten Informationen zentral verfügbar sind. Die Integration verschiedener Unternehmensbereiche verbessert zudem die Reaktionsfähigkeit auf unerwartete Störungen, beispielsweise Lieferverzögerungen oder Produktionsausfälle. Insgesamt stärkt eine vernetzte ERP-SCM-Lösung die Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette und steigert dadurch Effizienz, Agilität und Wettbewerbsfähigkeit.

Fazit: Zukunftssicher durch Supply Chain Management mit ERP-Software?

Die Verbindung von ERP und SCM schafft eine leistungsstarke Grundlage für Unternehmen, die ihre Lieferkette effizienter, transparenter und widerstandsfähiger gestalten möchten. Durch die nahtlose Integration profitieren Unternehmen von höherer Effizienz und geringeren Kosten, da redundante Prozesse eliminiert, Bestände optimiert und Produktionsabläufe präziser gesteuert werden. Echtzeitdaten ermöglichen eine proaktive Entscheidungsfindung, wodurch Engpässe frühzeitig erkannt und dynamisch darauf reagiert werden kann.

Darüber hinaus sorgt eine optimierte Planung für eine bessere Abstimmung zwischen Einkauf, Produktion und Logistik, sodass Rohstoffe, Maschinen und Personal effizienter genutzt werden. Die vernetzte Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens sowie mit externen Partnern wie Lieferanten und Logistikdienstleistern reduziert Fehler, verkürzt Durchlaufzeiten und verbessert die Flexibilität bei Marktveränderungen.

Unternehmen, die auf eine ERP-gestützte Supply-Chain-Optimierung setzen, steigern nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit, sondern schaffen auch eine nachhaltige Basis für Wachstum und Innovation. In einer Zeit, in der Geschwindigkeit, Präzision und Agilität entscheidend sind, ist ein integriertes ERP-SCM-System der Schlüssel zu langfristigem Erfolg.